Nachlese zum Konzert des Akkordeonorchesters 1936 Wiesental

Konzert des Akkordeonorchesters 1936 Wiesental in der Friedenskirche präsentiert große Klangfülle

 

Das Gewitter über Waghäusel ist am späten Sonntagnachmittag zur Unzeit gekommen. Der Regen verhinderte wohl ein größeres Interesse am Konzert des Akkordeonorchesters 1936 Wiesental in der Waghäuseler Friedenskirche. Die Musikfreunde aber, die trotz des Unwetters gekommen waren, wurden durch den Genuss musikalischer Leckerbissen entschädigt.

Zum Abschluss einer kleinen Serie von Kirchenkonzerten mit Stationen in Dielheim und Bammental zeigte das 15köpfige Orchester unter der Leitung von Thomas Zimmermann die ganze Vielfalt der Akkordeonmusik. Gebildet wurde das Ensemble aus zehn Musikerinnen und fünf Musikern der Akkordeonvereine aus Wiesental und Bammental sowie der Heidelberger Harmonika-Freunde.

Die Musikerinnen und Musiker eröffneten das Programm in der Friedenskirche mit der Irischen Suite von Màtyàs Seiber. Das Opus in vier Sätzen offenbarte die ganze Klangfülle der Handzuginstrumente, deren Protagonisten längst den Schatten purer Volksmusik verlassen haben und 90 Minuten lang beste konzertante Unterhaltung geboten haben. Unterstützt wurden die Akkordeonisten von einem Schlagzeuger, Bassisten und Keyboarder.

Das Zusammenspiel aller Instrumente gipfelte in einer musikalischen Urgewalt, die fein abgestimmt Geschichten beschrieb und Phantasien anregte. Wie bei der Ouvertüre „Alcácar“ des niederländischen Komponisten Kees Vlak, der unter dem Pseudonym Llano bekannt ist. Inspiriert von einem Besuch in Sevilla hatte er die andalusische Lebensfreude in den schnellen Passagen durch den Flamenco, das Stampfen mit den Haken sowie den Klang der Kastagnetten eingefangen.

Ebenso meisterhaft intoniert wurde von dem Akkordeon-Ensemble „Gabriella’s Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“ von Stefan Nilsson sowie die von Fritz Dobler arrangierte „Peer Gynt Suite“ von Edvard Grieg in vier Sätzen. Mit der „Rhapsodia Andalusia“ von Adolf Götz wurden die Besucher in die spanische Stadt Granada mit der mächtigen Stadtburg Alhambra entführt.
Vor der fast schon obligatorischen Zugabe sorgten der Tango-Komponist Astor Piazzolla mit „Libertango“ so wie Philipp Sparke mit „A Klezmer Karnival“ mit einer Mischung aus Fröhlichkeit
und Melancholie für das Finale eines ebenso abwechslungsreichen wie stimmungsvollen Konzerts.

 

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